Filter als Dekoration
Filter als Dekoration
Heute in aller Mund - ein System, das ich schon vor 35 Jahren im Aquarienbereich verwendet habe. Ein biologischer Innenfilter. Luft und Licht helfen die nötigen Bakterien zu entwickeln, die zum Gleichgewicht des Wasserhaushaltes eines Beckens gehören. Mit dieser sehr natürlichen Filteranlage erspart man sich den Dauereinsatz chemischer Wasseraufbereiter. Wenn dann auch noch aus einem Filter gleichzeitig ein dekoratives Teil des Beckens entsteht, dann schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe: Nützlich und schön!
Eine Dekupiersäge erweitert den "Werkpark". Mit der elektrischen Laubsäge lassen sich weit aus bessere gerade Schnitte ausführen, als mit dem Styroporschneider. Die Frau des Hauses freut sich allerdings weniger über die feinen Styroporkrümel.
Mit Hilfe einer Papiermatrize habe ich ein 1:1-Modell des Aquariumbodens. Darauf zeichne ich die Glasstärke und den Stabilitätstrand (Verstärkung der beiden Längsseiten) des Beckens ein. Danach fertige ich den Aufbau der Rückwand des Filters, der gleichzeitig als Felswand gestaltet wird. Nach Hinten abgerundet erlaubt er den Einblick in die "Tempel-Grotte". Die Filtergröße wird dabei zwar etwas kleiner als geplant, hat aber funktionell nur den Nachteil, dass ich diesen öfters reinigen muss.
Diese Partien liegen im Innern des Beckens. Käufliche Rückwände haben keine Nischen, die zur Bepflanzung geeignet sind. Also schaffe ich gewünschte Plätze, von denen aus sich die Pflanzen verbreiten und einen nährbodenreichen Halt finden können - Pflanzkörbe bzw. Pflanzvertiefungen.
Steht der Betrachter seitlich links vor dem Becken, dann kann er in eine Grotte blicken. Deshalb ist das eine Eck des Filters abgerundet. Somit ist seitlich und vorne links dieser Einblick gewährleistet.
Es wird ein fließendes Gewässer gebraucht - fließend, wie in einem Fluss. Das werde ich mit einer
Strömungspumpe und einer dieser gegenüberliegenden Absaugstelle erreichen. Das Wasser fließt in eine Richtung. Ins Becken werden Stufen mit Silikon geklebt. Dadurch werden die Unebenheiten bzw. Löcher vor Wassereinläufen bzw. -fällen simuliert. Die notwendigen Zwischen Böden ergeben den Rücklauf und werden mittels Plastikschrauben auf den Trägern befestigt. Ein späteres Öffnen der Terrasse ist somit gewährt. Hierzu Bild auf der nächsten Seite.
Ein kleines Stück der Bodenabdeckplatte wird fest an der Filter-Rückwand befestig. Der Zugang zum Filter ist deutlich erkennbar.
Im Bild ist die Bodenabdeckung noch nicht verspachtelt. Erst wenn die Gesamtbodenplatte fertig und aufgestellt ist, wird diese die endgültige Form erhalten.
Die Innenseite des Filters. Alle Teile, die nicht sichtbar und unter Wasser sind werden mit schwarzer Acrylfarbe eingelassen, lackiert und anschließend mit Harz versiegelt.
Die Felswand des Filters nimmt Gestalt an. Ganz bewusst sind die Gesteinschichten diesmal heller gehalten, als bei der Rückwand. Ich verspreche mir davon mehr Tiefenwirkung. Der doppelte Boden für den Wasserrücklauf wird innen mit schwarzer Farbe gestrichen. Der Silikonkautschuk nimmt die Acrylfarbe nicht an - was weiter nicht stört, da dieser Teil später nicht zu sehen ist. Hauptsache dicht!
Die Aufnahme unten zeigt deutlich, dass der Lichteinfall den gleichen Stein unterschiedlich erscheinen lässt. Diesen Effekt erreiche ich mit der unterschiedlichen Färbung der "Felswände".
Der Filterkanal wird Schritt für Schritt umgesetzt. Er soll als solcher später ja nicht gleich zu erkennen sein. Ich denke es ist nicht schlimm, wenn an der einen oder anderen Stelle das Wasser eindringt. Jedoch die Flussströmung kann nur dann gelingen, wenn der Kanal möglichst dicht ist. Im Laufe der Zeit werden feine Ritzen sicher auch versanden.
Die zukünftigen Aquariumbewohner möchte ich natürlich nicht immer in der Filteranlage suchen müssen. Deshalb muss vor die Absaugeinrichtung ein Gitter eingesetzt werden. Dieses Absauggitter ist ein biegsames Alublech mit Löchern. Alu im Aquarium!!!? Das Bleche wird natürlich bestmöglich versiegelt. Zweimal mit schwarzer, dann brauner Acrylfarbe und anschließend mit Acryllack versiegelt. Werden die "Innereien" des Beckens noch mit Epoxi-Harz gestrichen, dann findet die letzte Versiegelung des Lochbleches statt.
"Probeliegen" zeigt, dass der Rücklaufkanal einer kleinen Korrektur bedarf. Eine eingefügte Mulde auf der Bodenplatte lässt die ebene Abdeckplatte zusammen mit der einzeln gefertigten Felsdeko 3-dimensional erscheinen.
Der Filter-Felsblock dient mehren Zwecken.
No.1 Pflanzkorb
No.2 Felsnadel, reicht über die Wasserfläche
No.3 Ansaugstelle für den Filter
Das Sieb wird noch mit einzelnen Felsbrocken beklebt. Aus Gründen der besseren Versiegelung sollen diese erst nach Fertigstellung des Ganzen angebracht werden.
Die Abdeckung für den Wasser-Rücklauf ist gesandet. Nach dem Trocknen des Fliesenklebers wird die gesamte Fläche mit Klarlack eingesprüht und anschließend mit Aquariumsand bestreut. Die sechs Löcher sind für die Schrauben, die die Platte auf dem Kanal halten und die einen Zugriff auf das Kanalinnere ermöglichen, falls es einmal notwendig sein sollte.
Der nächste Ausschnitt zeigt die Schraubenköpfe. Davon ist der eine "getarnt", der andere in natürlichem Zustand.
Das Gitter ist inzwischen mehrfach mit Lack überzogen und braun. Es werden noch einige Felsenstreifen nach der Versiegelung mit Acryl-Lack mit Silikon aufgesetzt. Die große, abnehmbare Felsplatte wurde mit weichen Silikonschläuchen beklebt. Silikonpfropfen verschließen sie. Wird die Platte mit den Schrauben am Untergestell angeschraubt, dann werden die Schläuche platt gedrückt und funktionieren wie Dichtungen. Es soll so wenig wie möglich Sand in den innen liegenden Kanal fallen können. Ist die Unterwasserwelt komplett? Zumindest, was die Felspartien betrifft.
Die letzte Versiegelung fehlt noch. Zusätzlich fand noch ein kleiner, zerbrochener Topf der Maya seinen Platz. Somit wird es genug Höhlen und Felsritzen als Verstecke für Welse und Jungfische geben. Eine kleine, zusätzliche Absaugverbesserung habe ich in linken Seitenwand (Felsplatte) eingebaut. Hier würde kein Wasser fließen, bzw. zum Stillstand kommen.
Deshalb hier eine zusätzliche Absaugeinrichtung. Weiter habe ich vor, genau an dieser Stelle mit einem Sauerstoffsprudler das Wasser mit Sauerstoff anzureichern. Frisch angereicherte Wasser findet dann seinen Weg durch den Filter zurück ins Becken. Hier wurde das Sieb in hellem Beige gehalten, lackiert mit Acrylspray und anschließend, nach der Trockenphase, mit Epoxi-Harz versiegelt und gesandet.